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Chili – die kleinen scharfen Schoten zum Würzen, Einlegen, Räuchern und Trocknen
Chilis gehören zu den beliebtesten Gewürzen. Die kleinen Schoten haben inzwischen zahlreiche Liebhaber – und das zurecht. Kaum ein anderes Gewürz gibt es in solch einer Vielfalt. Weltweit soll es über 4.000 Sorten geben, die von mild bis extrem scharf reichen. Die Früchte gibt es nicht nur in verschiedenen Formen, sondern auch in vielen Farben. Übrigens sind die Früchte keineswegs Schoten, obwohl sie immer so bezeichnet werden. Chilis gehören botanisch zu den Beeren.
Chili – ein Obst mit Tradition
Ja, Sie haben richtig gelesen, Chilis gehören nicht zum Gemüse, sondern sind ein Obst. Bereits seit über 10.000 Jahren werden sie von den Ureinwohnern Amerikas angebaut. Seit etwa 6.000 Jahren werden sie gezielt kultiviert. Mit Christopher Kolumbus kamen die scharfen Früchtchen nach Europa und werden inzwischen auch hier seit etwa 500 Jahren mit Erfolg angebaut.
Die umgangssprachlich als Schoten bezeichneten Früchte tragen viele Namen. Neben Chili werden sie auch als spanischer Pfeffer, Peperoni, Chili Pepper, Chile und mancherorts auch einfach als Paprika bezeichnet.
Im Jahr 2015/2016 wurden die Chilis gemeinsam mit Paprika vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt zum „Gemüse des Jahres“ gewählt. Übrigens gehören Chilis wie Tomaten zu den Nachtschattengewächsen.
Die Schärfe der Chilis wird in Scoville gemessen. Verursacht wird die Schärfe durch das Alkaloide Capsaicin. Es gehört zu den schärfsten Substanzen der Erde und wird auch in der Medizin verwendet. Es ist in Alkohol und Fett löslich, aber nicht in Wasser. Übrigens täuscht Capsaicin unserem Nervensystem eine Verbrennung vor. Die Reaktion des Körpers ist die Ausschüttung von Endorphinen, Glückshormonen. Chilis machen also durchaus glücklich.
Chilis verfügen über viele gesunde Inhaltsstoffe. Allein der Vitamin-C-Gehalt ist sieben mal höher als bei einer Orange. Dazu kommen Vitamin A, Vitamine der B-Gruppe, Beta Karotin und Lutein. Außerdem sind die Beeren reich an Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Zink.
Chili anbauen – wie funktioniert das?
Auch in unseren Breitengraden können Sie Chilisamen ausbringen. Sie müssen nur zeitig genug aussäen, denn Chilis haben eine lange Vegetationsperiode und benötigen viel Wärme und Sonne, um Früchte auszubilden. Übrigens sind Chilipflanzen entgegen der allgemeinen Annahme mehrjährig. Wenn Sie die Pflanzen am richtigen Ort überwintern, tragen sie viele Jahre Früchte. Es ist sogar möglich, dass der Chili das ganze Jahr Früchte trägt.
Viele Gärtner und Gärtnerinnen säen bereits zwischen Weihnachten und Silvester die ersten Chilisamen aus. Das ist nicht erforderlich. Ein guter Zeitpunkt für die Aussaat ist zwischen Mitte Februar und Anfang März. Ziehen Sie die Samen auf der warmen Fensterbank oder im Warmgewächshaus vor. Erst nach den Eisheiligen Mitte Mai dürfen die Pflanzen ins Freie an einen warmen, sonnigen und geschützten Platz. Möchten Sie Chilis überwintern, sollten Sie diese in einen großen Blumenkübel setzen. Chilipflanzen möchten später nicht mehr umgesetzt werden und können darauf empfindlich reagieren.
So viel Pflege brauchen Chilipflanzen
Eigentlich sind Chilipflanzen sehr pflegeleicht. Am richtigen Standort gedeihen sie prächtig. Dieser soll sehr sonnig und etwas geschützt sein. Je länger die Pflanze am Tag in direkter Sonne steht, desto besser ist ihr Wachstum. Der Boden soll nährstoffreich, humos und locker sein. Ein kleiner Tipp: Optimal sind die Chilipflanzen vor einer Wand oder einer Mauer aufgehoben. Die Wärme der Sonne wird von den Steinen zurück auf die Pflanzen gestrahlt. Das sind beste Bedingungen für Chilis.
In der Zeit nach dem Auspflanzen bis zur Bildung des Fruchtansatzes brauchen Chilis viel Wasser. Gießen Sie regelmäßig. Das Gießen beeinflusst die Schärfe der Chilis. Ist der Fruchtansatz ausgebildet, können Sie weniger gießen. Mögen Sie scharfe Chilis, wollten Sie nicht zu viel gießen, denn je weniger Wasser die Pflanzen bekommen, desto schärfer werden die Chilis. Austrocknen sollte die Erde aber nicht.
Chilis sollten Sie in ein gut vorbereitetes Beet setzen. Reichern Sie den Boden vorher mit Kompost oder Mist an. Nach dem Auspflanzen ist regelmäßiges Düngen für eine reiche Ernte wichtig. Wählen Sie einen organischen Dünger. Auch Brennnesseljauche ist hervorragend geeignet. Für eine reiche Ernte sollten Sie außerdem die Königsblüte – die erste Blüte – ausbrechen.
Chilis überwintern – so geht es
Chilipflanzen können Sie auf zwei Arten überwintern lassen: warm und sonnig oder kühl und hell. Soll Ihr Chili über den Winter neue Kräfte sammeln, um im nächsten Jahr wieder neu auszutreiben, ist die kühle und helle Überwinterung die beste Möglichkeit. Stellen Sie den Topf mit der Chilipflanze in einen hellen Raum, dessen Temperaturen bei etwa 10° bis 15° C liegen. Unter 10° C sollten sie aber nicht liegen. Die Chilipflanze wird über den Winter keine Früchte tragen, kann aber in Winterruhe gehen.
Möchten Sie auch im Winter Chilischoten ernten, stellen Sie den Topf warm und sonnig. Die Temperaturen sollten etwa bei 20° C liegen. Wählen Sie eine sonnige Fensterbank auf der Südseite. Über die Winterzeit sollten Sie die Licht- und Temperaturwerte konstant halten. So bildet die Pflanze auch im Winter Blüten und Früchte. Achten Sie aber darauf, dass die Chili bei einer warmen Überwinterung auch anfälliger gegenüber Schädlingen wie Spinnmilben ist.
Attraktive Chilisorten sind auch ein Blickfang
Chili ist nicht gleich Chili. Die Früchte unterscheiden sich in der Farbe und der Form. Einige Sorten bringen besonders raffinierte Früchte hervor. So fällt die Habanero Chocolate durch ihre dunkelbraunen Früchte ins Auge. Ein Highlight sind auch die Früchte der Chili Bishops Crown, die wie eine Bischofsmütze aussehen, oder der Chili Sigaretta di Bergamo, deren Früchte etwas „zerknittert“ aussehen.
Auch farblich machen die scharfen Früchtchen was her. Von Grün über Gelb, Orange, Rot und Violett erstrahlen die Chilis in den schönsten Farben.
Nicht jede Chilipflanze bleibt klein
Chilipflanzen sollten Sie nicht unterschätzen. Bei guter Pflege und mit dem richtigen Standort können ganze Büsche aus den Pflanzen werden. Die meisten Sorten erreichen eine Größe von etwas mehr als einem Meter. Es gibt aber auch Chilipflanzen, die bis zu vier Meter hoch werden können. Mit guter Pflege und der richtigen Chilisorte können Sie also zusätzlich einen tollen Sichtschutz schaffen.
Chilis sind ein Geschmackserlebnis
Eine Chili schmeckt nicht wie die andere. Ein feiner Gaumen wird die geschmacklichen Unterschiede erkennen. Die Palette reicht vom fruchtigen Geschmack bis hin zu erdigen, rauchigen und süßlichen Aromen. Einige Chilisorten bringen ganz besondere Aromen mit. So schmecken Thai-Chilis sehr blumig, während die Sorte Hot Lemon einen wunderbar zitronigen Geschmack mitbringt. Ein Geschmackserlebnis sind auch die Sorten der Chilis Habanero, die leicht nach Pfirsich schmecken.
Von Scoville und Schärfegraden
Während Gemüsepaprika über keine Schärfe verfügt, erreichen verschiedene Chiliarten auch mal eine 10. Die derzeit schärfste Chili der Welt ist Carolina Reaper mit einem Schärfegrad von 10+++ und 1.600.000 SHU-Einheiten. Seit 2013 hält die Chilisorte diesen Rekord. Teilweise werden Spitzenwerte von bis zu 2.200.000 SHU erreicht. Es gibt aber auch Chilis mit leichter Schärfe wie die NuMex Joe E. Parker, die gerade mal einen Schärfegrad von 2 erreicht oder die Poinsettia, die nur auf 2 kommt. Dazwischen gibt es zahlreiche Sorten, die sich für allerlei Verarbeitungsmöglichkeiten eignen.
Allerdings ist es nicht so, dass Sie bei einer Carolina Reaper, Thai hot Culinary, Jalapeno Purple oder einer anderen Chili davon ausgehen können, dass alle Früchte gleich scharf sind. Verschiedene Einflüsse bestimmen die Schärfe einer jeden Chili. An einer Pflanze können durchaus Früchte mit verschiedenem Schärfegrad wachsen. Einfluss haben nicht nur die Pflege und der Boden, sondern auch der Standort und andere Wachstumsbedingungen. Aber auch der Erntezeitpunkt spielt eine Rolle. Und schließlich ist auch Stress ein Faktor, welcher Einfluss auf die Schärfe der Chili hat.
Meist wird angenommen, dass kleine Chilischoten schärfer sind als große. Dem ist aber nicht so, denn die Schoten der Carolina Reaper sind um einiges größer als die Schoten der Thai Chili. Die Größe der Früchte sagt also nichts über den Schärfegrad aus.
Chili-Sorten lassen sich in fünf Arten unterteilen
Alle Chili-Sorten lassen sich in fünf Capsicum Arten unterteilen. Die Arten sind Capsicum annuum, Capsicum baccatum, Capsicum chinense, Capsicum frutescens und Capsicum pubescens. Die meisten Sorten gehören der Art Capsicum annuum an. Sehr scharfe Sorten gehören meist zur Art Capsicum chinense. Die Sorten der Art C. Baccatum sind eher selten anzutreffen und unterscheiden sich meist von anderen Arten durch die Blüten. Auch die Sorten der Art C. frutescens sind sehr scharf. Sie werden vor allem in der berühmten Tabascosauce verwendet. Die Sorten der Art Capsicum pubescens verfügen über behaarte Blätter. Die Pflanzen erreichen in ihrem Ursprungsgebieten ein sehr hohes Alter.
Wilde Chilis sind ein Geschmackserlebnis
Natürlich gibt es auch noch wilde Chilis. Sie sind in den Staaten von Südamerika zu finden. Aber auch Hobbygärtner und -gärtnerinnen kultivieren so manche wilde Chili. Sie gelten als Rarität und sind oft Sammlerobjekte. Ihr Aroma ist sehr vielfältig und komplex. Geschmackliche Unterschiede können auch bei einer Pflanze schon auftreten. Die Geschmacksnoten reichen von fein-süßlich bis erdig. Nicht zu unterschätzen ist die Schärfe der wilden Chilis, welche die Früchte auch für die Medizin interessant macht.
Chili anbauen ist unter Gärtnern und Gärtnerinnen nicht mehr einfach nur ein Anbau für die Selbstversorgung. Es hat sich auch als Hobby etabliert. Es gibt durchaus Gärtner:innen, die jährlich zwischen 50 und 70 Chilisorten anbauen und ernten. Auch bei uns finden Sie zahlreiche Sorten, die es in sich haben.
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